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Empathische Führung sollte nicht nur ein Schlagwort sein

Führung ist eine Kunst. Zugänge zum angemessenen Managen eines Teams gibt es einige - wir sehen uns an dieser Stelle ein Leadership mit Empathie genauer an und erklären, was es damit auf sich hat!

Stell dir vor, du arbeitest in einem Team, in dem sich wirklich jeder und jede von der Führungskraft (oder deren Plural) gesehen und gehört fühlt. Wo deine Ideen ernst genommen werden und als solche nicht im mentalen Mistkübel des/der Vorgesetzten landen. Für zahlreiche Beschäftigte ist das mitunter im 21. Jahrhundert noch ein Wunschtraum. Dass aber exakt das praktiziert werden kann, beweisen Unternehmen, die empathische Führung als Führungsqualität an sich entdeckt haben. Empathie in der Führung ist keine Soft-Skill-Masche, die man sich prahlend anheftet, sondern der Weg zu einer Arbeitskultur mit zwischenmenschlichem Einfühlungsvermögen. In diesem Blogbeitrag erörtern wir die verschiedenen Dimensionen, welche eine empathische Führungskraft ausmachen. Dabei starten wir mit einer Definition von Empathie und gelangen dann über Praxistipps und Vorteile dieser Fähigkeit für Führungskräfte sowie Mitarbeitende zu einem Sollzustand in modernen Unternehmen.

Definition von Empathie im Führungsstil

Führungskräfte, welche die Fähigkeit der Empathie besitzen, sind imstande, die Gefühlswelt und Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einerseits zu erkennen. Darüber hinaus können sie diese andererseits in einem weiteren Schritt ebenso korrekt deuten und gehen mit offenem Mindset darauf ein. Keineswegs beinhaltet das ausschließlich die verbalen Hinweise, die jemand lautsprachlich mitteilt. Die nonverbalen Signale, die ein Mensch etwa über seine Körpersprache aussendet sowie emotionale Untertöne, welche ein Tonfall oder die Mimik ausstrahlen kann, sind mindestens genauso wichtig.

Empathie darf man in diesem Sinne nicht als Einfühlen des Einfühlens wegen auslegen. Selbstverständlich hat eine Führungskraft eigene Emotionen in Relation zu Herausforderungen im Umfeld. Empathische Führungskräfte kreieren jedoch eine vertrauensvolle Arbeitsumgebung, wo trotz potentiell bestehender Auffassungsunterschiede ein Verständnis für die Gefühlssituation der anderen Person im Mittelpunkt steht. Und dem Mitarbeiter derart vermittelt wird.

Der Unterschied zu traditioneller Führungskompetenz

In mehreren wichtigen Aspekten kann man althergebrachte Stile in der Führung von Beschäftigten davon abgrenzen:

  1. Fokus auf zwischenmenschliche Beziehungen versus autoritäre Kontrolle

    • Empathisch: Ein Manager mit empathischem Führungsstil priorisiert das Verständnis und die Wertschätzung. Das inkludiert unter anderem eine unterstützende Beziehung zum Teammitglied in guten wie schlechten Zeiten.

    • Traditionell: Im traditionellen Sinne gibt die Führungskraft Anweisungen, denen die Mitarbeiter widerstandslos Folge zu leisten haben. Es herrscht demnach eine unanfechtbare Hierarchie.

  2. Kommunikation:

    • Empathisch: Der Vorgesetzte bemüht sich um eine offene, ehrliche und beidseitige Kommunikation. Er hört rezipierend zu, wodurch er/sie die Bedürfnisse des Teams in seinen/ihren Arbeitsalltag einfließen lassen kann.

    • Traditionell: Kommunikation wird von oben nach unten betrieben. Auf irgendeine Form von Feedback mitsamt dessen Einflussvermögen wird keine besondere Rücksicht genommen.

  3. Entscheidungsfindung:

    • Empathisch: Alle Entscheidungen werden sowohl unter Berücksichtigung geschäftlicher Interessen als auch im Hinblick auf die Bedeutung für die Belegschaft getroffen.

    • Traditionell: Hierbei stehen die betriebswirtschaftlichen Faktoren des Unternehmens strikt im Vordergrund. Auf das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen wird zum Beispiel bei Organisationsrestrukturierungen kein Augenmerk gelegt.

  4. Motivation:

    • Empathisch: Mitarbeiter sollen durch Anerkennung und die Unterstützung bei der Erreichung ihrer individuellen (Lebens-)Ziele motiviert werden.

    • Traditionell: Anreize wie Gehaltserhöhungen sowie Beförderungen oder Negativdruck durch Furcht vor unmittelbaren Sanktionen sollen den Menschen motivieren.

  5. Fehlerumgang:

    • Empathisch: Fehler werden nicht als unheilvolles Damoklesschwert, sondern als Lernchancen gesehen. Führungskräfte versetzen sich ohne Schuldzuweisungen in die Lage des/der Mitarbeitenden und helfen bei der Analyse des Fehlers.

    • Traditionell: Diejenigen, welche Fehler begehen, bekommen das zumindest in Form von Missfallen abgegolten. Wenn nicht gar in krasseren Reaktionen, wie etwa der Kündigung des Arbeitsverhältnisses.

Tipps und Tricks für Empathie als Kompetenz in der Führung

Ein Führen mit Empathie bezieht seine Kraft aus bewusster Anstrengung im Einklang mit kontinuierlicher Selbstreflexion. Hier einige praktische Tipps dafür:

Aktives Zuhören und offene Kommunikation

Es dreht sich n wie schon zuvor erwähnt nichht nur alles um die tatsächlichen Worte Ihrer Mitarbeitenden. Vielmehr ist dem Tonfall sowie der Körpersprache Bedeutung zuzumessen. Zeigen Sie, dass Sie wirklich aufmerksam sind, indem Sie Augenkontakt halten und Rückfragen für das richtig Verständnis stellen. Ermutigen Sie zu regelmäßigen Feedback-Runden, worin konstruktive Kritik geäußert werden soll.

Authentisch sein

Seien Sie nachhaltig mit Ihren Versprechungen. Vertrauen wird aufgebaut, wenn Mitarbeitende wissen, dass sie sich auf ihre Führungskraft verlassen können. Lassen sie es menscheln und teilen Sie zumindest hin und wieder persönliche Erfahrungen, um eine tiefere Verbindung zu Ihrem Team herzustellen.

Emotionale Intelligenz entwickeln

Arbeiten Sie an Ihrer emotionalen Intelligenz. Nehmen Sie sich Zeit, um die individuellen Stärken und Schwächen Ihrer Teammitglieder möglichst präzise kennenzulernen. Dies hilft Ihnen, besser auf die Anliegen Ihres Teams einzugehen.

Feedback geben und empfangen

Geben Sie regelmäßig konstruktives Feedback. Und zwar auf eine Art und Weise, die sowohl die Leistung als auch die Gefühle Ihrer Mitarbeiter herausschält. Seien Sie konkret und bieten Sie Unterstützung an, wo es nötig ist. Im Gegenzug sollten Sie jederzeit Feedback an sich selbst annehmen und zeigen, dass Sie dieses in Ihre Führungspraxis integrieren.

Mitgefühl zeigen

Echtes Mitgefühl ist das A und O, wenn Mitarbeiter Herausforderungen persönlicher oder beruflicher Natur haben. Erkennen Sie die Bemühungen Ihres Teams an und feiern Sie diese als Schlüssel zu einer positiven Arbeitsatmosphäre gemeinsam.

Von nichts kommt nichts: die Vorteile von Empathic Leadership

Versetzen Sie sich in die folgende Situation: Sie haben es mit Führungskräften zu tun, die Ihren Bedürfnissen als Arbeitnehmer und Mensch Raum geben. Ihre Meinung wird mit Interesse bedacht. Dadurch steigt logischerweise Ihr Engagement und Sie fühlen sich motiviert. Das ist aber nur die oberste Sphäre der Vorteilhaftigkeit eines empathischen Führungsstils.

Was er nämlich ebenso gut kann, ist der Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls innerhalb des Teams. Die Kreativität kann um einiges freier ihre Flügel entfalten, da die Mitarbeitenden nicht davor zurückscheuen, Ideen aus Angst vor negativer Kritik zum Besten zu geben. Das führt in weiterer Folge zu einer Reduzierung von Personalfluktuation oder Burnout-Symptomen. Andauernder Stress aufgrund des Eindrucks, dass etwas das Privatleben keinen Millimeter in den Arbeitsalltag hineinspielen darf, fällt flach.

Auch für den Bereich der Weiterentwicklung, ist die Bereitschaft sich für das emotionale Wohl der Teammitglieder einzusetzen, von hohem Wert. Eine Führungskraft, welche sich die beruflichen und persönlichen Ziele des/der anderen auf die Fahnen heftet, stärkt auf die lange Sicht die Kernkompetenzen im eigenen Team ungemein.

Wo empathische Führungskräfte an ihre Grenzen stoßen

Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Bei allen Vorteilen trifft die Führungsqualität Empathie auf die eine oder andere Herausforderung:

  • Eine der größten besteht darin, die Balance zwischen Empathie und notwendigen Entscheidungen zu finden. Unpopuläre Entscheidungen, welche nicht bei allen Gefallen hervorrufen, könnten aufgrund ihrer Auswirkungen hinausgezögert oder glatt vermieden werden.

  • Ein weiteres Problem etabliert sich, wenn das ständige Einfühlen in die Probleme und Sorgen der Mitarbeitenden in emotionaler Belastung kulminiert. Der goldene Mittelweg ist dann die Grenzsetzung mit Rücksicht auf die eigene emotionale Gesundheit bei gleichzeitiger Zuwendung zum Team.

  • Krisen können zur Sisyphus-Aufgabe werden. Zwar können Konflikte mit Empathie besser deeskaliert werden. Das Ganze birgt aber ebenfalls die Gefahr, dass Führungskräfte es allen recht machen wollen. Das ist bekanntlich nicht in jedem Fall möglich.

  • Empathic Leaders müssen gewährleisten, dass ihre empathische Herangehensweise nicht mit einem Mangel an Entschlossenheit gleichgesetzt wird. Eine klare Vision in Kombination mit bestimmter Führungsfähigkeit wahrt den Respekt der Skeptiker.

  • Schließlich kann großflächige Empathie in einer Überidentifikation mit den Unsicherheiten der Mitarbeitenden gipfeln. Eine Führungskraft sollte jederzeit darauf achten, eine gewisse emotionale Distanz zu wahren, damit die objektive Urteilsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird.

Das Fazit: Die Gefühle anderer als Stärke sehen

In der Gesamtbetrachtung bedeutet empathische Führung nicht, Entscheidungen hintanzustellen, sondern mit Mitgefühl und Klarheit zu handeln. Arbeitnehmer sind menschliche Individuen mit Ängsten und Sorgen, die berücksichtigt werden sollten. Jemand, der sich nicht verstanden fühlt, wird eher dazu tendieren, aus Unzufriedenheit die Loyalität zum Arbeitgeber aufzugeben.

In diesem Sinne muss ein ganzes Unternehmen auf allen Ebenen darauf bedacht sein, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Wenn jede involvierte Führungskraft empathisch agiert, entsteht eine Kultur des Vertrauens in der Zusammenarbeit. Das potenziert wiederum die Gesamtleistung des Unternehmens. Somit stellt Empathie als Führungsstil eine Antwort auf sich verändernde Ansprüche der Arbeitnehmerschaft dar.

Empathische Führung FAQ

Sie ist die Grundlage für psychologische Sicherheit im gegenseitigen Rückhalt schlechthin. Teammitgliedern ermöglicht sie, offenherzig zu kommunizieren. Das drosselt für sich gesehen die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen, ist also ein essentielles Hilfsmittel für ein harmonischeres Arbeitsumfeld.

Empathische Führungskräfte integrieren emotionale Intelligenz in ihre Entscheidungsprozesse, indem sie etwa unausgesprochenen Wünschen auf die Spur kommen. Das langfristige Wohlbefinden der Mitarbeitenden steht im Fokus, ohne, dass unbedingt deckungsgleiche Motive zwischen Führungskraft und Teammitglied existieren. Das macht letztlich den Unterschied zur Sympathie aus, wo sich ein Gefühl mit demjenigen einer anderen Person eint.

In einem empathischen Mitarbeitergespräch werden Diskussionsthemen neben der bloß sachlichen Erfassung ebenso emotional rezipiert. Es geht zentral darum, subtile Hinweise auf das Vorhandensein von Unzufriedenheit zu erkennen und den Mitarbeiter im Austausch als ganze Person wahrzunehmen.

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