Worum geht es bei einem Mitarbeitergespräch?
Dabei kommt bei einem Mitarbeitergespräch allerhand zur Sprache. Es geht um Feedback, Mitarbeitermotivation und -lenkung, Potenzialbeurteilung und Personalentwicklung. Führungskräften bietet ein Mitarbeitergespräch die Chance, am Ball zu bleiben: Was bewegt den Mitarbeiter? Was benötigt er, um mit größtmöglicher Motivation seiner Arbeit nachgehen zu können? Wohin will und kann er sich entwickeln? Das Gespräch sollte immer genügend Raum für neue Themen geben.
Talenten gibt das Mitarbeitergespräch derweil die Chance, sich aktiv am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Zum Beispiel, indem sie aktiv in die Umsetzung der Unternehmensziele eingebunden werden. Immerhin leiten sich die eigenen Ziele direkt aus diesen ab. Die gemeinsame Entwicklung der Ziele mit der Führungskraft verschafft dem Mitarbeiter die einmalige Gelegenheit, eigene Ideen einzubringen. Zielvereinbarungen sollten Teil jedes Mitarbeitergesprächs sein.
Das schafft vor allem Sinn, Identifikation mit dem Unternehmen und Motivation: Der Mitarbeiter kennt den Masterplan, zu dem er mit seiner Arbeit beiträgt und erkennt, welchen Anteil er persönlich am Fortkommen seines Arbeitgebers hat.
Welche Ziele hat das Mitarbeitergespräch?
- Feedback geben und bekommen
- Personalentwicklung
- Mitarbeitermotivation und -bindung
- Beidseitiger Austausch von Ideen
- Beteiligung des Mitarbeiters
- Schieflagen in der Zufriedenheit frühzeitig erkennen und gegensteuern
- u. v. m.
Welchen Anlass hat das Personalgespräch?
Allgemein kann zwischen anlassbezogenenen Mitarbeitergesprächen und institutionalisierten Mitarbeitergesprächen unterschieden werden. Das anlassbezogene Personalgespräch wird in der Regel von einer Führungskraft, der oder dem Vorgesetzten oder aber auch durch die Mitarbeiter angestoßen.
Mögliche Anlässe für ein Mitarbeitergespräch können sein:
- Konfliktsituationen
- Veränderungen in Prozessen oder Arbeitsabläufen
- Feedback zu neuen Aufgabengebieten
- Besonders gute oder schlechte Leistungen
- Festlegung von Zielvereinbarungen
- Potenzialentwicklung
- Anpassungen nach erfolgreich absolvierter Fortbildungsmaßnahme
- u. v. m.
Institutionalisierte Mitarbeitergespräche finden in regelmäßigen Intervallen und ohne einen besonderen Anlass statt. Oft laufen diese Termine nach einem festen Ablaufplan ab und sind standardisiert. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass Entwicklungen sehr gut langfristig dokumentiert werden können. Nachteil ist ein gewisser Bedeutungsverlust der einzelnen Mitarbeitergespräche, da diese ohne Anlass nur um ihrer selbst willen durchgeführt werden. Hier stehen Vorgesetzte in der Verantwortung, diesen Eindruck zu vermeiden.
Mitarbeitergespräch: Führungskraft und Mitarbeiter ziehen Bilanz
Einmal im Jahr setzen sich in den meisten Unternehmen Führungskräfte und Mitarbeiter zusammen und ziehen Bilanz: Was lief gut, was schlecht? Wie lassen sich Ergebnisse verbessern? Am Ende einigt man sich auf die ein oder andere Personalentwicklungsmaßnahme, vereinbart Ziele und geht wieder auseinander – bis zum nächsten Jahr. „Ein völlig überflüssiger Zeitfresser“, sagt die eine Manager-Fraktion. „Absolut unverzichtbar“, sagt die andere.
Unter Mitarbeitern ergibt sich ein ähnlich unausgewogenes Bild, wie die Talents&Trends-Befragung durch von Rundstedt und INNOFACT zutage brachte. 55 Prozent der Befragten finden den Austausch über Leistungen und Erwartungen im Mitarbeitergespräch hilfreich und motivierend. Aber immerhin 35 Prozent sehen in ihm einen Alibitermin mit geringem Effekt. Doch woran liegt es, wenn Mitarbeitergespräche so häufig negativ wahrgenommen werden? Und wie kann dies vermieden werden?