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Arbeitszeitmodelle und ihre Trends: Was setzt sich endgültig durch?

Der Trend in der Arbeitswelt geht ganz klar hin zu mehr Flexibilität. Ermöglicht wird das durch ein vielfältiges Angebot an Arbeitszeitmodellen. Wir geben einen Überblick, welche es gibt, welche Vorteile sie haben und welcher Trend gerade der Überflieger unter den Arbeitszeitmodellen ist.

In puncto Arbeitszeit machen sich die deutschsprachigen Länder immer lockerer

So gibt es inzwischen unzählig viele Angebote und Möglichkeiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Hier ein kurzer Überblick im Schnelldurchlauf:

  • Gleitzeit
  • Teilzeit
  • Arbeitszeitkonto, Ampelkonto
  • Lebensarbeitszeitkonto
  • Jahresarbeitszeit
  • Schichtarbeit
  • Mitarbeiter auf Abruf
  • Job-Sharing
  • Vertrauensarbeitszeit
  • Home-Office
  • Sabbatical
  • Altersteilzeit

Und dabei will diese Liste nicht einmal vollständig sein. Also: Es tut sich etwas in Punkto Flexibilität. Was jedoch bleibt, ist die Frage nach dem Warum.

Warum gibt es so viele verschiedene Arbeitszeitmodelle?

In puncto Arbeitszeitmodelle hat sich in den letzten Jahren unheimlich viel getan. Denn die Arbeitswelt hat sich massiv gewandelt. Im Industriezeitalter bedurfte es dieser Vielfalt noch nicht. Man ging morgens zur Arbeit, machte X Stunden lang seinen Job, danach fiel der Hammer. Das ist heute vollkommen anders. Infolge der zunehmenden Globalisierung, Vernetzung und vor allem Digitalisierung haben sich in der Arbeitswelt neue Bedürfnisse und Möglichkeiten ergeben, die Arbeit zu strukturieren und einzuteilen.

Zum Beispiel ist das Arbeiten nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden. Dank des mobilen Internets können berufliche Aufgaben von überall erledigt werden. Und das ist auch gut so. Denn die zunehmende virtuelle Zusammenarbeit in international agierenden Teams verlangt Arbeitnehmern eine gewisse Flexibilität ab: Viele nehmen auch mal abends von zuhause aus an einer Videokonferenz mit den Kollegen aus Übersee teil. Diese zusätzlich investierte Zeit sparen sie dann eben auf einem Lebensarbeitszeit- oder Überstundenkonto an, um sie irgendwann wieder „abzufeiern“.

Demographischer Wandel – Faktor für neue Arbeitszeitmodelle

Auch der demographische Wandel hat dazu beigetragen, dass sich in puncto Arbeitszeitmodellen einiges getan hat. Unternehmen setzen zum Beispiel alles daran, Frauen mit kleineren Kindern möglichst schnell wieder in die Arbeitswelt zu integrieren. Denn in vielen Bereichen sind Arbeitnehmer nach wie vor knapp. Dafür sind allerdings Teilzeit- und Home-Office-Lösungen die nötige Voraussetzung. So gelingt eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Apropos Work Life Balance. Diese ist nicht nur für junge Eltern wichtig. Sowohl die jüngeren Arbeitnehmergenerationen als auch die älteren Jahrgänge legen immer größeren Wert darauf, Privates und Beruf optimal in Einklang zu bringen. Auch sie sind daher Kandidaten für Teilzeit- und Home-Office-Lösungen. Und während sich die Silver Society beispielsweise mit einer Pflegeteilzeit um Angehörige kümmert, gönnen sich Generation Y und Z on top gerne mal ein Sabbatical.

Unterschiedliche Generationen, unterschiedliche Ansprüche

Aber auch die Best Ager hängen dem klassischen nine-to-five Modell nicht mehr nach. Sie schreiben die Themen Altersteilzeit und Gleitzeit groß. Allessamt Modelle, die dazu beitragen, dass Ältere je nach körperlichem Befinden das Unternehmen auch mal spontan etwas früher verlassen können, ohne dass ihnen Nachteile entstehen.

Arbeitgeber machen das auch immer häufiger möglich. Denn auf diese Weise lässt sich die ältere Generation länger und gesünder im Arbeitsleben halten. Und auch das wäre angesichts der bevorstehenden Fachkräfteknappheit von rund 6 Millionen Arbeitnehmern, die dem Arbeitsmarkt wegen der demographischen Verschiebung schon in ein paar Jahren fehlen, ein Segen.

Steigende Lebenserwartung und medizinisch bessere Versorgung – Ältere arbeiten länger

Die Bereitschaft dazu ist auf jeden Fall da. Vorausgesetzt, die Bedingungen stimmen. Das Deutsche Ärzteblatt vermeldet in diesem Zusammenhang: Schon jetzt arbeiten immer mehr Menschen im Alter. „Die steigende Lebenserwartung und die medizinisch bessere Versorgung führen dazu, dass sich die Menschen körperlich fitter fühlen und auch nach dem Renteneintritt noch weiterarbeiten wollen. Vor allem Akademiker arbeiten länger. Im Jahr 2005 waren 45 Prozent der über 65-Jährigen erwerbstätig. Im Jahr 2017 waren es bereits 70 Prozent.“

Motive nach dem Renteneintritt weiterzuarbeiten sind:

  • Anerkennung
  • Wertschätzung
  • geistig weiter gefordert sein
  • nicht loslassen können

Flexible Arbeitszeitmodelle steigern die Mitarbeiterbindung

Hinzu kommt: Flexible Arbeitszeitmodelle wie das Home-Office steigern über alle Generationen hinweg die Mitarbeiterbindung, wie die Studie Recruting Trends 2020 der Universität Bamberg belegt. In der Erhebung heißt es: Sechs von zehn Kandidaten würden ein Jobangebot ablehnen, wenn sie nicht ab und an von zuhause arbeiten könnten.

Ein Trend, der sich infolge der Corona-Pandemie noch einmal manifestiert hat. Die Beratung EY geht davon aus, dass bald bis zu fünf Millionen Angestellte ihren Arbeitsplatz ganz oder teilweise nach Hause verlegen. Damit könnte jeder dritte Büro-Stuhl in Deutschland verwaisen. Der Grund: Mit der zwangsweisen Umsiedlung der Mitarbeiter ins Home-Office während der Hochphase der Pandemie haben alle Seiten positive Erfahrungen gemacht. Daran wollen sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer nun festhalten.

Das zeigt: Die Arbeitswelt gerät in einen immer schnelleren Umbruch, der dazu führt, dass immer mehr Arbeitszeitmodelle nebeneinander bestehen. Aber verlieren Arbeitgeber dann nicht irgendwann den Überblick? Wie sollen sie zum Beispiel die An- und Abwesenheiten ihrer Mitarbeiter erfassen? Auch dafür gibt es eine Lösung: Unternehmen können ihre Zeiterfassung komplett digital abbilden. Sogar per App – völlig losgelöst von Ort, Zeit und Raum.

Na, also. Dann kann die Zukunft ja kommen.

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