Silver Society: Wofür steht die Bezeichnung des Megatrends?
Auf der ganzen Welt wird die Bevölkerung alt und älter. Forscher gehen davon aus, dass sich die Altersgruppe der über 80-Jährigen bis zum Jahr 2050 verdreifachen wird. Und das bei wohlgemerkt gleichbleibender Fitness dank besserer medizinischer Versorgung.
Aufgrund ihrer günstigen körperlichen Verfassung können sie einen Lebensstil bis ins hohe Alter führen, der noch bis vor zehn, zwanzig Jahren den 40- bis 60-Jährigen vorbehalten war. Fazit: Eine Gesellschaft, in der Grauhaarige in allen Bereichen das Bild prägen, wird über kurz oder lang zur Realität. Willkommen in der Silver Society!
Welche Auswirkungen hat eine Silver Society auf die Personalarbeit?
All das verändert auch die Arbeitswelt. Schon heute ist die Erhöhung des Renteneintrittsalters immer wieder Thema politischer Debatten. Auch wenn Kritiker es anders sehen: An der Lebensrealität vieler „Silver Worker“, wie ältere Arbeitnehmer auch genannt werden, geht das keineswegs vorbei. Nicht alle, aber viele wollen länger erwerbstätig bleiben.
Das legte bereits im Jahr 2012 eine Forsa-Studie nahe. Dieser zufolge hätte schon damals mehr als die Hälfte (54 Prozent) der deutschen Rentner gerne länger im Beruf gearbeitet. Tendenz weiter steigend. Für Unternehmen eröffnen sich mit den „Forever Youngstern“ neue Chancen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels könnten altersfreundliche Arbeitsplätze Personalengpässe abmildern.
Löst die Silver Society den Fachkräftemangel?
Die Voraussetzung für einen gewollten späteren Renteneintritt wäre allerdings eine lebensphasenorientierte Personalpolitik.
Konkrete Maßnahmen könnten sein:
- Flexiblere Übergänge in den Ruhestand
- Flexiblere Arbeitsmodelle für ältere Mitarbeitende
- Eine ergonomischere Arbeitsplatzgestaltung
- Zusätzliche Urlaubstage für Ältere
- Attraktive und altersgerechte Weiterbildungsmöglichkeiten
Kurzum: Unternehmen müssten in verschiedensten Bereichen Rücksicht auf veränderte Rahmenbedingungen in einer späteren Lebensphase nehmen. Arbeitgeber könnten auf diese Weise nicht nur die Löcher in ihrer Personaldecke schließen.
Sie würden auch in anderer Hinsicht profitieren. Längst ist zum Beispiel bekannt, dass Diversität Innovationsprozesse fördert. Treffen beim Austausch über neue Produkte, Services oder Dienstleistungen zum Beispiel unterschiedliche Erfahrungswelten aus verschiedenen Generationen aufeinander, entstehen daraus vielfältigere Ideen. Diese vielleicht entscheidenden Innovations-Impulse kommen in altershomogenen Gruppen gar nicht erst zur Sprache.
Gleichzeitig wirft eine alternde Belegschaft auch viele Fragen auf – vor allem im Personalmanagement:
- Wie können sich Unternehmen angemessen auf das Zeitalter der Silver Society vorbereiten?
- Wie lassen sich heterogene Belegschaften managen, die aus drei, vier oder fünf Generationen mit unterschiedlichen Bedürfnissen bestehen?
- Welche Vorkehrungen sind zu treffen, um auf die sich ändernden Prioritäten einzugehen und für zufriedene Erfahrungsträger zu sorgen?
- Wie lassen sich Nachfolgeplanungen möglichst effizient gestalten – und wie kann man in einem sich zuspitzenden Fachkräftemangel einen nahtlosen Übergang der Kompetenzträger möglichst frühzeitig fördern?
Management altersdiverser Teams
Entscheidend ist vor allem, dass es bei altersdiversen Teams nicht zu Abgrenzungen und Gruppenbildungen kommt. Denn: ohne Austausch keine Innovationsimpulse. Auch der Mitarbeiterzufriedenheit sind Gruppenbildungen nicht zuträglich.
Aus diesem Grund muss das interne Talent Management diversitätssensibel ausgerichtet sein. Dabei kann ein Talentmanagement System entscheidend unterstützen. Es hilft, für jeden das passende Arbeitsmodell zu finden – passend zu seinen Aufgaben, zu seinen Zielen und seiner körperlichen Fitness. Unmut und Frustration durch Über- oder Unterforderung lässt sich so bestens vorbeugen, was sich sonst früher oder später auf die ganze Belegschaft auswirken würde.
Digitale Vorbereitung auf die Silver Society
Ein passendes Software-Tool sorgt für einen deutlich klareren Überblick über alle internen Talente, Qualifikationen, Kompetenzen, Verfügbarkeiten und Einschränkungen. Auf dieser Basis für jeden Mitarbeiter das zu ihm passende Aufgabenportfolio vor. So lässt sich der optimale Arbeitseinsatz aller Mitarbeiter gezielt steuern.
Gleichzeitig haben Personalentscheider immer im Blick, ob Kompetenzen noch Up-to-Date sind. Laufen sie aus, erinnert das System automatisch daran. So können notwendige Entwicklungsmaßnahmen rechtzeitig angestoßen werden – und das dank angeschlossenem Seminarmanagement- und E-Learning-Tool passend zu jedem Lerntyp.
Auch Themengebiete wie Renteneintritte, Ausfallplanung oder Arbeitszeitmodelle sollte man im Blick behalten, um sie passgenau aufeinander abgestimmt zu managen. Und wenn alle relevanten Daten automatisch an das Payroll-System übertragen werden, ist auch die Lohnbuchhaltung in Unternehmen mit heterogenen Teams bestimmt kein Hexenwerk.
Fazit zur Silver Society
Der demografische Wandel wirkt sich in den nächsten Jahren zunehmend auf das Arbeitsleben aus. Es werden Lücken in der Wissensstruktur zu stopfen und neue Herausforderungen in der Personalarbeit zu überwinden sein. Es empfiehlt sich, frühzeitig Wege zu finden, um das Arbeitsleben derart attraktiv zu gestalten, dass die Nachfolgeplanung „wie von selbst“ läuft.
Unterstützen kann dabei eine gute Software – unter der Voraussetzung, dass man sich rechtzeitig mit dem Thema Silver Society befasst und deren Auswirkungen auf bzw. Anforderungen an den eigenen Unternehmenszweig realistisch einschätzt. So kann man gut vorsorgen – und am Ende vielleicht sogar von zufriedenen, loyalen und erfahrenen Kompetenzträgern profitieren, die dem Unternehmen deutlich länger zur Verfügung stehen als gemeinhin angenommen.