Trend Nummer eins: Mobile Learning
Seitdem das Büro dank Smartphone, Laptop und Tablets in die Tasche gewandert ist, bestimmt zunehmend das Thema Flexibilität die Arbeitswelt. Vor allen Dingen für die jüngere Generation ist sie zu einem elementaren Attraktivitätsmerkmal geworden.
Die Ypsiloner und Zettler arbeiten nach der Devise „Work smart not hard“: Warum nicht den Griffel auch mal nachmittags um vier fallen lassen statt um acht, draußen die Sonne mit Freunden genießen und sich dann eben am Abend nochmal der Arbeit widmen? Die moderne Technik macht’s schließlich möglich. Der gleiche Trend gilt zunehmend für das Thema Weiterbildung. Hier heißt er dann: Learn smart, not hard.
Warum sollten Mitarbeiter beispielsweise in Seminaren lernen, die Ihnen vom Arbeitgeber verordnet wurden? Warum nicht dann lernen, wenn der Wissensdrang und die Lust an neuen Inhalten am größten ist? Und zwar unabhängig davon, wo man sich gerade befindet. Hier helfen mobile Bildungsangebote, die die Mitarbeiter dabei unterstützen, unabhängig von Zeit und Ort neue Wissenshappen in verdaulichen Portionen aufzunehmen.
Trend Nummer zwei: Micro Learning
Das bringt uns direkt zum nächsten Trendthema in der betrieblichen Weiterbildung: Micro Learning. Der Name sagt es schon: Hier geht es um die Aufnahme von Wissen in mikroskopisch kleinen Dosen. Eine Lerneinheit dauert oft kaum mehr als zwei Minuten. Fertig. Naheliegenderweise wird Micro Learning über digitale Medien praktiziert.
Klassische Formate sind zum Beispiel:
- Kurzvideos
- Interaktive Videos
- Infografiken
- E-Books
- Interaktive PDFs
- Wikis
- Blogs
- Whitepapers
- Chats mit Experten
- Expertenforen
Der Vorteil: Mitarbeiter, die in ihrem Alltag auf offene Fragen stoßen, die sie allein nicht klären können, oder die kleinere Wissenslücken schnell schließen wollen, sind mit Micro Learning perfekt beraten.
Trend Nummer drei: Skillshift erfordert Lernkultur
Dass Mitarbeiter derart agile Lernformate in der Zukunft stärker nutzen werden, ist absehbar. Der Grund: Einfache Jobinhalte werden zunehmend an den Computer ausgelagert. Daher verschieben sich Arbeitsinhalte nicht nur immer stärker, sie werden auch komplexer. Mindestens 133 Millionen neue Rollen, die auf die zunehmende Arbeitsteilung zwischen Menschen, Maschine und Algorithmus zurückzuführen sind, entstehen laut Weltwirtschaftsforum bis 2022 weltweit.
Zum größten Teil setzen sie hochspezifisches Wissen voraus. Das macht kontinuierliches Lernen zum Pflichtprogramm – in großen und in kleinen Happen. Hierfür müssen Arbeitgeber eine Lernkultur etablieren, die die kontinuierliche Wissensaufnahme in jeder Situation ermöglicht. Auch das ist ein Trend unserer Zeit. Nur so können Unternehmen dem bevorstehenden Skillshift die Stirn bieten.
Trend Nummer vier: Blended Learning und Gamification
Das Ziel sollte sein, es Arbeitnehmer möglich zu machen, kontinuierliches Lernen sehr passgenau in ihren Tagesablauf zu integrieren. Dazu sollten sie sehr spontan entscheiden können, was sie lernen, wie sie lernen und wie lange. Und zwar immer dann, wenn gerade Bedarf besteht. Der Lerneffekt wird umso besser ausfallen, wenn das jeweilige Lernformat dem Lerntypus eines Mitarbeiters entspricht. Hierzu können Arbeitgeber unter anderem auch auf den Blended Learning Ansatz zurückgreifen. Der ist für die Lerntypen interessant, die nicht ausschließlich digital oder nicht ausschließlich in der realen Schulbank lernen wollen.
Blended Learning verbindet E-Learning sehr effektiv mit Präsenzseminaren und nutzt die Vorteile der digitalen und analogen Welt. Wieder andere bevorzugen den Gamification-Ansatz, um sich neues Wissen zu erschließen. Hier wird auf spielerische Art und Weise gelernt: Zum Beispiel durch das Lösen von Quizzen oder Rätseln oder das Simulieren komplexer Arbeitssituationen.
Trend Nummer fünf: Silver Learning
Es gibt noch einen weiteren Trend, dem sich Arbeitgeber in puncto betriebliche Weiterbildung widmen müssen. Man könnte ihn sogar als Megatrend bezeichnen, denn er betrifft alle Unternehmen – völlig unabhängig von Branche und Betriebsgröße. Stichwort: alternde Gesellschaft. Oder etwas netter formuliert: Silver Society.
Der Hintergrund: Die Bevölkerung altert und Deutschlands Betrieben geht der Nachwuchs aus. Schon im Jahr 2060 wird jeder Dritte mindestens 65 Jahre alt sein. Zahlen, die in einer frisch erschienenen Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung nachzulesen sind. Innerhalb der betrieblichen Weiterbildung müssen dementsprechend auch Lernformen geschaffen werden, die den Bedürfnissen älterer Arbeitnehmer Rechnung tragen.
Das ist nicht ganz trivial: Denn gerade berufserfahrene Arbeitnehmer sind in einer Zeit in den Beruf eingetreten, in der sie noch viele negative Erfahrungen in der Schul- und Ausbildungszeit machten. Entsprechend reserviert reagiert die Zielgruppe oft auf Weiterbildungsangebote.
Auch freunden sie sich etwas schwerer mit digitalen oder kombinierten Lernformaten an als die klassischen digital Natives. Für sie ist Lernen an Personen gekoppelt, die Wissen vermitteln. Live und in Farbe. Insofern dürften sie klassische Seminarformate am ehesten ansprechen. Auch das muss berücksichtigt werden.