Mit E-Learning ins digitale Zeitalter

Bildungsmanagement ohne E-Learning? Unvorstellbar! Aber was hat es mit dem digitalen Lernen auf sich und warum kommt man als Personaler im 21. Jahrhundert fast nicht mehr an dieser Lernform vorbei?

Die Digitalisierung lässt keinen Stein auf dem anderen: Technologien und Arbeitsinhalte verändern sich immer schneller. Kaum ist eine neue Technik eingeführt, jagt ein Update das nächste. Und mit jeder Neuerung verschieben sich Aufgabengebiete und -inhalte. Mitarbeiter müssen sich daher darauf einstellen, ein Leben lang zu lernen. Künftig wird Wissen aber nicht mehr so stark in Präsenzformaten erworben, sondern digital. Das Stichwort lautet: E-Learning.

Was ist E-Learning und welche Formen gibt es?

E-Learning ist eine Kurzform des Anglizismus „Electronic Learning“. Auf Deutsch: elektronisch gestütztes Lernen. Darunter versteht man alle Formen des Wissenserwerbs, bei denen digitale Tools zum Einsatz kommen – Online-Learning-Communities zum Beispiel oder Online-Seminare, die ausschließlich auf das Lernen im digitalen Umfeld ausgerichtet sind.

Es gibt aber auch Angebote aus dem Bereich Blended Learning. Diese Lernform kombiniert Präsenz- und Digitalformate miteinander. Im Seminar werden zum Beispiel neue Inhalte erarbeitet, während vertiefende Übungen am Laptop oder via Lern-App am Smartphone stattfinden.

Lernen war nie individueller

E-Learning bietet im Vergleich zum klassischen Seminar den Vorteil, dass Inhalte viel zugespitzter vermittelt werden können: Der Anwender kann sich genau die Lernportion aussuchen, die für ihn relevant ist. In ausschließlichen Präsenzformaten muss der einzelne Teilnehmer hingegen unter Umständen Inhalten beiwohnen, die er bereits kennt oder die ihn nicht betreffen. Gerade bei heterogenen Lerngruppen, die erst auf einen gemeinsamen Stand gebracht werden müssen, kann es passieren, dass eine Lerneinheit aus zu vielen Wiederholungen besteht und der Wissenszugewinn überschaubar ist. Das ist für die Teilnehmer nicht nur ineffektiv, sondern auch demotivierend.

Eine besondere Form des E-Learning ist übrigens das Micro-Learning. Hier geht es darum, neu entstandene Wissenslücken sofort mit kleinen „Lernhappen“ oder Mini-Lerneinheiten zu schließen. So können sich diese nicht ausweiten und der Arbeitnehmer ist stets mit seinem Know-how auf dem neuesten Stand.

Besonders in sehr agilen beruflichen Umfeldern, in denen sich Inhalte rasant verändern, ist Microlearning sehr beliebt. Auch hierfür gibt es verschiedenste Formate: Apps, Lernspiele, die Simulation realer Aufgaben, Quizzes, Social-Media-Communities, Tutorials, Webinare, Infografiken – manchmal reicht auch die Konsultation von Google, um das Know-how aufzufrischen. Besonders praktisch: Microlearning erobert die mobile Welt umso stärker und ist beispielsweise auf dem Smartphone immer mit dabei – wenn gewünscht. Die U-Bahn hat Verspätung? Dann noch fix das Kapitel abschließen und dem Zertifikat ein Stück näherkommen.

Die Schule des digitalen Lernens

E-Learning ist nicht mehr nur im Kommen, wir sind bereits mittendrin! Mit dem zunehmenden Einzug der Digitalisierung in die Lebens- und Arbeitswelt verschmelzen virtuelle und reale Welt immer mehr miteinander. Insbesondere für die Vertreter der Generationen Y und Z ist es selbstverständlich, dass sich digitale und reale Inhalte zunehmend ergänzen und der Übergang nahtlos und nahezu unbemerkt stattfindet.

Und das wird auch erwartet!

Sie sind die ersten, die in einem digitalisierten Umfeld groß geworden sind und daran gewöhnt, im 24/7-Takt Informationen aus dem Netz abzurufen und sich bei Bedarf sofort zu informieren. Warum sollten sie da zu einem bestimmten Zeitpunkt ans andere Ende der Republik fahren, wenn man die gleichen Inhalte im eigenen Tempo sofort und bei Bedarf immer wieder konsumieren kann?

Auch in Schulen und Universitäten hält digitales Lernen mehr und mehr Einzug. Unterrichtet wird nicht mehr an der Kreidetafel, sondern an interaktiven und internetfähigen Active Boards, mit denen Videos, Webinare oder Tutorials mit ein paar Fingertipps abgerufen werden können.

Für das Lernen zuhause es gibt es auf speziell zugeschnittenen Lernplattformen ergänzende Online-Seminare oder Foren, in denen sich Schüler und Studenten austauschen können. Bisweilen werden auch Klausuren online geschrieben. Die Art und Weise, wie Lernen heute organisiert ist, hat sich also radikal verändert.

Was haben Arbeitgeber davon, ihren Mitarbeitern „mehr Lernen“ zu ermöglichen?

Aus diesen Gründen haben sich auch die Anforderungen an die betriebliche Bildung verändert. Mitarbeiter setzen voraus, dass Betriebe die neuen Lernformate ebenfalls etablieren – tun sie es nicht, sorgt das schnell für Minuspunkte. Laut der Studie „Recruiting Trends 2018“ der Universität Bamberg gehören in den Augen der jüngeren Generationen zeitgemäße Weiterbildungsmaßnahmen zu den Faktoren, die sie als grundlegend für die eigene Mitarbeiterzufriedenheit und die Bindung an das Unternehmen voraussetzen.

Legen Arbeitgeber keinen Wert auf entsprechende Angebote, nährt das den Eindruck, sie wollten in die Entwicklung ihrer Mitarbeiter nicht investieren. Das kann sogar den Ausschlag geben, dass Kandidaten von einer Bewerbung absehen. Betriebe tun also schon aus Employer-Branding-Gesichtspunkten gut daran, ihre Bedürfnisse zu erfüllen und mit der Zeit zu gehen.

E-Learning auf dem Siegeszug

Letztlich sind maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote aber auch entscheidend für den eigenen Geschäftserfolg. Durch die Digitalisierung herrscht Bedarf an jederzeit optimal qualifizierten Fachkräften. Das gilt sowohl für das produzierende Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor.

Doch in vielen Unternehmen besteht noch großer Handlungsbedarf. E-Learning-Formate sind noch nicht allzu weit verbreitet, wie aus der Trendstudie „Digitale Bildung auf dem Weg ins Jahr 2025“ des „mmb Instituts – Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung mbH“ hervorgeht. Laut dieser beträgt der Anteil an digitalen Lernmethoden in der beruflichen Weiterbildung aktuell keine 40 Prozent. Innerhalb der nächsten Jahre soll er aber auf über 60 Prozent gesteigert werden. Betriebe haben die Notwendigkeit also erkannt, scheuen sich jedoch noch teilweise, die entsprechenden technischen Voraussetzungen zu schaffen.

Weiterbildung in Unternehmen: Handlungsbedarf ist groß

Möglich, dass der ein oder andere Arbeitgeber sich noch in Zurückhaltung übt, weil er Respekt vor der technischen Anbindung der digitalen Lernmodule hat. Doch das ist unbegründet: Längst gibt es E-Learning-Module, die individuellen betrieblichen Erfordernissen Rechnung tragen und ganz leicht per Schnittstelle in die hauseigenen Systeme integriert werden können.

Die Lösung für Bildungsmanagement von Infoniqa bildet zum Beispiel sowohl E-Learning-Angebote als auch klassisches Seminarmanagement ab: Als einzige Software auf dem Markt bewegen sich Anwender mit ihr frei in der Welt des Blended Learning, können auch fremde Lernsysteme anbinden und sich so in allen Bereichen der Mitarbeiter-Weiterbildung unterstützen lassen.

Fazit

Letztendlich muss die Frage lauten: Was möchte ich meinen Mitarbeitern vermitteln und auf welchem Weg kann ich die Hemmschwelle möglichst gering halten? Welche Systeme kann ich miteinander verknüpfen, damit Lerneinheiten leicht überprüft und Erfolge direkt automatisch in der Mitarbeiterakte vermerkt werden können? E-Learning-Angebote sind an dieser Stelle ein probates und modernes Mittel, das sich sehr gut individualisieren lässt, leicht angebunden werden kann und dazu beiträgt, einen guten Schritt in Richtung digitale Personalabteilung weiterzukommen.