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Spielend zum Traumjob: Einsatzmöglichkeiten von Gamification im Recruiting

Wir ergründen die produktiven Überschneidungen von Gaming-typischen Elementen und Rekrutierungsprozessen!

Die Digitalisierung hat sich in fast jeden Bereich unseres Lebens eingeschlichen und auch die Arbeitswelt wurde nicht verschont. Unter den zahlreichen interessanten Entwicklungen in letzter Zeit sticht die Kombination von Gamification und Recruiting extra hervor. Kurzerklärung gefällig? Gamification bedient sich spielerischer Elemente im Bewerbungsprozess, um diesen spannender und interaktiver zu gestalten. Die Langversion erfolgt in unserem Blogartikel, wo wir einen Blick darauf werfen, was Gamification als kreatives Einsatzmittel im Recruiting bewirken kann, welche Vorteile sowie Nachteile es mit sich bringt und worauf es allgemein zu achten gilt. Außerdem geben wir Tipps, wie man Gamification nicht nur alibihalber in den Recruiting-Prozess integriert.

Was ist Gamification im Recruiting?

Ein "gamified" Recruitment bedeutet den Einsatz genuin spieltypischer Elemente im Recruitingprozess. Die Auswahl an Elementen ist mannigfaltig und Unternehmen können beispielsweise einfache Quizze, ganze Simulationen oder gar noch komplexere Spiele andenken, welche Kandidaten schon von Anfang an ihren Bann ziehen. Gamification ist also für den Kontext Employer Branding von unschätzbarem Wert. Die Idee dahinter ist nämlich, dass der Bewerbungsprozess nicht mehr nur aus dem öden Ausfüllen von Datenformularen und dem gezwungen wirkenden Verfassen von Anschreiben besteht. Vielmehr kommt wortwörtlich auch eine unterhaltsame (Recruitainment) und interaktive Komponente ins Spiel. Damit können Bewerber ihre Soft Skills auf eine kreative Weise unter Beweis stellen.

Das Engagement durch Gamification-Elemente vervielfachen

Gamifizierung birgt als Ansatz in der Personalbeschaffung einige Mehrwerte. Zum einen trifft es besonders den Geschmack der Gen Z, die mit der 8. und 9. Konsolengeneration à la Playstation 5 groß geworden ist. Dementsprechend finden jüngere Generationen, die Videospiele quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben, spielerische Methoden oft ansprechend(er).

Obendrauf verbessern Bewerbungsprozesse, die aus dem Pulk herausstechen, die Erfahrung der KandidatInnen. Trockene Formulare, die am ehesten schon mit der Autofill-Funktion bestückt werden, weichen spaßigen Möglichkeiten. Personaler erfreuen sich daraus des Vorteils, dass die Menschen hinter den Bewerbern in einem realistischen Kontext bewertet werden. Lässt sich doch durch Spiele und Simulationen gut herausarbeiten, wie angemessen jemand mit Problemstellungen umgeht oder kooperativ im Team aufblüht.

Außerdem können sich Firmen durch zeitgemäße Recruiting-Methoden als attraktiver Arbeitgeber positionieren, was speziell im "War for Talents" ein großer Pluspunkt ist.

Die Grenzen des Recruitainments

Es ist bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt. Gamification ist keineswegs ein Allheilmittel im Rekrutierungsprozess, was sich aufgrund folgender Sachverhalte eruieren lässt:

  • Die Entwicklung solcher spielerischen Elemente kann für Unternehmen teuer und zeitaufwendig sein. Von nichts kommt schließlich nichts.
  • Nicht alle Bewerber zeigen gleichermaßen eine Bereitschaft zur Spielaffinität. Manche Menschen empfinden eine Spielsituation als unernst oder sind direkt überfordert. Umso mehr muss darauf geachtet werden, dass das Bewerbungsverfahren alle Kandidaten ausgewogen anspricht und niemanden a priori ausschließt. Hierbei ist eine Balance zwischen traditionellen und gamifizierten Mechanismen wichtig.
  • Der Datenschutz darf nicht zu kurz kommen. Gamification-Tools müssen den gesetzlichen Datenschutzbestimmungen entsprechen.
  • Zu guter Letzt sollten die durch Gamification gewonnenen Daten valide sein. Herausforderungen kommen dann zustande, wenn die Spiele nicht sorgfältig konzipiert sind und die Ergebnisse daraus bloß Halbwissen und Trugschlüsse im Selektionsprozess zulassen.

Beispiele für die Integration von Gamification bei der Personalsuche

Man muss an dieser Stelle die Uhr nicht nur 2 bis 3 Jahre zurückdrehen, um an eine Game-Variante des Recruitings zu gelangen. Die internationale Hotelkette Marriott veröffentlichte bereits 2011 das Spiel "My Marriott Hotel", eine Applikation für die Social Media-Plattform Facebook. Der Grundgedanke dahinter war, dass Spieler die Gegebenheiten eines Hotels von der Pike auf kennenlernen. Startend mit der Küche verdiente man sich nach und nach Punkte durch zufriedenen Kunden, während Beschwerden Punkteabzüge nach sich zogen. Belohnungen gab es für profitables Geschäft. Selbstverständlich kam man im Laufe des Spiels mit anderen operativen Bereichen des virtuellen Hotels in Kontakt.

Interesse wollte man unter den Millennials schüren und Weltgegenden für die Hotellerie gewinnen, welche dieser wenig bis gar nichts abgewinnen konnten. Technologie wurde also als klar zielgerichtete Möglichkeit verstanden, um an Berufssuchende heranzutreten.

Weitere Ansätze im Kampf um die Aufmerksamkeit

Neben dem bereits genannten Praxisbeispiel gibt es zahlreiche andere Optionen. Derart kann die Übertragung von Spielideen ebenfalls gestaltet sein:

  1. Escape Room-Herausforderungen: Bewerber könnten an virtuellen oder realen Escape Rooms teilnehmen, die von ihrer Natur aus darauf ausgelegt sind, Problemlösungsfähigkeiten und Teamarbeit zu testen.
  2. Gamifizierte Assessment Center: Traditionelle Assessment Center können durch Gamification eine Aufwertung erfahren. Beispielsweise könnten Rollenspiele, bei denen Kandidaten bestimmte Szenarien durchspielen müssen, durch Punktesysteme mit Ranglisten ergänzt werden.
  3. Virtuelle Welten: Mit der zunehmenden Verbreitung von Virtual Reality (VR) sind Unternehmen imstande, virtuelle Welten zu kreieren, in denen Aufgaben erledigt oder Projekte präsentiert werden müssen. Das etabliert eine immersive Möglichkeit, Kandidaten als Top-Talent zu evaluieren.

Tipps und Tricks für den Erfolg solcher Strategien

Ein Mittel zum Selbstzweck sollte Recruitainment mitnichten sein. Zunächst sollte man die Zielgruppe im Auge behalten. Jüngere Kandidaten finden womöglich interaktive Spiele spannender, während ältere Kohorten eher Simulationen den Vorzug geben.

Darüber hinaus sollte Gamification ein wesentlicher Bestandteil des gesamten Prozesses sein und nicht isoliert betrachtet werden. Eine leichte Zugänglichkeit und intuitive Bedienbarkeit sind Kernkomponenten. Technische Hürden sollten tunlichst vermieden werden.

Transparenz über den Zweck sowie die Funktionsweise der Gamification-Bausteine muss gegeben sein. Ein vertrauensvoller Umgang mit den potentiellen Interessenten beugt Missverständnissen vor. Abschließend kann Feedback aus dem Blickwinkel der "Nutzer" wertvolle Hinweise liefern, wie die Games noch ansprechender gestaltet werden können.

Das Fazit: Prozesse für Bewerbungen mit Kreativität

Gamification im Recruiting kommt mit weitreichenden Chancen, die gesamte Personalbeschaffung auf neue Beine zu stellen. Sie zieht nicht nur mehr Bewerber an, sondern erlaubt technisch korrekt umgesetzt eine tiefere Bewertung ihrer Fähigkeiten. Unser Artikel hat aufgezeigt, dass wie bei jeder Innovation jedoch Implementierungskosten und Datenschutzbedenken nicht außer Acht gelassen werden dürfen.

Ist die Motivation in Unternehmen mehr als ein Feigenblatt, gibt man Talenten ein attraktives Angebot von der Vorselektion weg und stärkt die Arbeitgebermarke sogar zusätzlich.

Wer weiß, vielleicht werden auch Sie bald die ersten Schritte in Richtung Gamification setzen. Das Recruiting 4.0 könnte spielerischer und mit mehr Spaß behaftet sein, als Sie denken.

Gamification Recruiting FAQ

Ein Recruitment-Game lockert den Bewerbungsprozess auf, indem es Kandidaten antreibt, spezifische Aufgaben/Szenarien zu bewältigen. Durch deren Einsatz werden Fähigkeiten wie Problemlösung, Teamarbeit, Kreativität usw. getestet, um Bewerber interaktiv-aktiv im Gegensatz zu passiven Vorgehensweisen zu bewerten.

Das Onboarding kann durch interaktive Schulungsmodule, Quizze oder Punktesysteme aufgefrischt werden. Neue Mitarbeiter werden spielerisch an die Unternehmenskultur herangeführt. Unter Umständen sammeln sie Abzeichen für abgeschlossene Aufgaben und erleben in simulierten Szenarien praxisnahe Anwendungsfälle.

Indem sie die Mitarbeiterbindung und -motivation stärkt. Ebenso fördert sie Lern- und Entwicklungsprozesse, was für den kompletten Employee Lifecycle ungeheuer bedeutsam sein kann. Spielelemente bei der alltäglichen Arbeit machen das Leben interessanter, was sich wiederum positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit auswirkt.

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