Personalmanagement: Die 6 wichtigsten Begriffe
Mit dem richtigen Team kommt man sicher und effizient vorwärts. Wer in einem KMU für das Personalmanagement verantwortlich ist, sollte die Grundlagen des HR kennen. Wir erklären die wichtigsten HR-Begriffe und Aufgaben im Personalmanagement so, dass sie auch Laien verstehen.
Definition: Was ist Personalmanagement?
Personalmanagement, auch Human Resource oder Human Capital Management (HCM), ist ein wichtiger betriebswirtschaftlicher Teilbereich für jedes Unternehmen. Es sorgt dafür, dass jederzeit die richtigen personellen Ressourcen zur Verfügung stehen und ist damit für die strategische Entwicklung und den langfristigen Erfolg eines Unternehmens von zentraler Bedeutung.
Eines der primären Ziele des Personalmanagements ist demnach die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Denn nur zufriedene Teammitglieder, die sich wertgeschätzt und verstanden fühlen, sind produktiv und sind bereit, sich langfristig ans Unternehmen zu binden. Eine geringe Fluktuation hilft dem Unternehmen wiederum, die Personalkosten möglichst gering zu halten, da beispielsweise die Rekrutierungskosten reduziert werden können.
Personalgewinnung
Wird in einem KMU eine neue Mitarbeiterin oder ein neuer Mitarbeiter eingestellt, soll die am besten geeignete Person gefunden und ausgewählt werden. Das ist ein komplexer Prozess. Um damit erfolgreich zu sein, braucht es ein genaues Stellenprofil und ein umfassendes Anforderungsprofil. Denn nur wer weiss, welche Person für welche Arbeit gesucht wird, findet den passenden Mitarbeiter oder die passende Mitarbeiterin.
Stellenausschreibungen sollen Sie über geeignete Kanäle wie Print, Social Media, Business-Netzwerke oder Ihre Website publizieren. Das tönt zwar selbstverständlich – aber wissen Sie wirklich, wo Ihr Traumbewerber nach seiner Traumstelle sucht? Etwas Recherche schadet diesbezüglich sicher nicht. Versetzen Sie sich in ihre bzw. seine Lage. Wie und wo würden Sie eine Stelle suchen? Auf welche Weise wurden andere Mitarbeiter des Unternehmens auf ihre Arbeitsstelle aufmerksam? Auf welchen Kanälen ist die Konkurrenz erfolgreich im Recruiting?
Eine Vorauswahl der eingegangenen Dossiers sollte etwa 4 bis 6 Bewerbungen enthalten, die in der Entscheidungsphase auf 2 oder 3 reduziert werden. Es lohnt sich, nach klaren Kriterien zu selektieren und sich so den Auswahlprozess einfacher zu machen. Bauchgefühl braucht‘s auch, darf aber nicht der alleinige Entscheider sein.
Personalhonorierung
Das tönt etwas geschwollen, meint aber einfach: Angemessener Lohn für entsprechende Arbeit. Bei der Definition des Lohns eines neuen Mitarbeitenden spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen aufgrund ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen, die für die vorgesehene Funktion wichtig sind, eingestuft werden. Um eine ausgewogene Personalhonorierung zu erreichen, wird der Lohn der vorhandenen Mitarbeiter und die betriebsinterne Lohngleichheitsanalyse (seit 2020 gesetzliche Pflicht) zum Vergleich beigezogen. Die Höhe des Lohns berücksichtigt verschiedene Komponenten, wie etwa Funktionslohn, Leistungslohn, Erfolgslohn.
Mitarbeiterbeurteilung
Zum erfolgreichen Personalmanagement gehört die Mitarbeiterbeurteilung. Doch leider verkommt diese oft zu einer (ungeliebten) Alibiübung: Mitarbeiter und Vorgesetzter treffen sich unmotiviert und weichen den wichtigen Fragen aus. Damit keine Folgefragen oder Störungen auftreten, wird darauf geachtet, dass in der schriftlichen Checklisten-Beurteilung keine Abweichung der Norm ausgefüllt wird. Seriös umgesetzt ist sie aber für Arbeitgeber ein wertvolles Führungsinstrument und für Mitarbeiter eine nützliche Form der Selbstreflexion. Leistungen und Ziele, aber auch Verhalten, Stärken und Schwächen sollten nachvollziehbar und transparent beurteilt werden. So können daraus Massnahmen abgeleitet werden, die zur nachhaltigen Entwicklung der Belegschaft und damit zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beitragen.
Oft kreisen Mitarbeitergespräche um die Vergangenheit. Es empfiehlt sich jedoch, die einzelnen Punkte auch zukunftsorientiert zu besprechen. So können Entwicklung, Verbesserungsmassnahmen und Ziele konkretisiert werden. Ein weiterer oft begangener Fehler: Es soll nicht eine Person beurteilt werden, sondern das Verhalten und die Leistungen.
Personalentwicklung
Personalentwicklung ist mehr, als den Mitarbeitenden in eine beliebige Weiterbildung zu schicken. Die Förderung und die Entwicklung des Personals hat zum Ziel, etwa Fachkenntnisse, Wissen oder Sozialkompetenzen zu verbessern, um so die Produktivität und die Leistungsfähigkeit des Personals zu erhöhen. Mit einer strategischen Personalentwicklung gelingt es dem Unternehmen, das betriebliche Know-how zu erhalten und zu vergrössern sowie den Nachwuchs zu sichern.
Die systematische Analyse von Entwicklungspotenzial und -bedürfnis hilft, die Aktivitäten zur Personalentwicklung zu planen. Gezielte Weiterbildungen sind für KMU eine rentable Investition in das Humankapital.
Personalaustritt
Ein Personalaustritt liegt vor, wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter die Arbeitsstelle aus freiem Willen oder infolge Pensionierung verlässt. Geschieht dies nicht freiwillig, spricht man von einer Personalentlassung. Um ein Arbeitsverhältnis korrekt aufzulösen, müssen die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden, wie sie im Obligationenrecht (OR) beschrieben sind.